Freitag, 20. April 2012

Zur Stecklingsvermehrung noch einige Anmerkungen

Die wundersame Stecklingsvermehrung funktioniert nicht mit allen Rosensorten gleich gut. Wie ich ja schon schrieb ist die New Dawn eine hervorragende Sorte, um diese Vermehrungsart auszuprobieren.



Auch bei einigen Schnittrosen aus dem Blumenladen hatte ich schon Erfolge, aber hier muss man - wie überall natürlich auch - die Rechtssituation beachten:

Die meisten der im Handel vertriebenen Rosensorten sind geschützt, also ist die Vermehrung und der Vertrieb dieser Arten verboten (es sei denn, der Rechteinhaber willigt ein, was er sicher nicht tun wird, denn wie wir noch sehen werden, steckt in jeder Rosensorte jahrelange Arbeit und damit viel Geld).
Bei der Vermehrung für eigene Zwecke bin ich mir nicht sicher, aber ich würde besser davon abraten, möchte man keinen Ärger bekommen.

Bei alten Rosen sieht das schon wieder anders aus, denn der Sortenschutz läuft nach einigen Jahrzehnten aus: Eine "New Dawn" von 1931 (sie war die erste Rose mit Sortenschutz überhaupt) oder eine "Madame Hardy" von 1832 (übrigens auch eine wunderschöne, schneeweiße und herrlich duftende Rose, allerdings nur einmalblühend!) sind gute Objekte, um diese Methode auszuprobieren.

Bei den Schnittrosen kommt außerdem dazu, dass die meisten Exemplare hier im Handel aus südlichen Gefilden stammen (Ecuador, Kenia) und damit auch nicht frostresistent. Ein Auspflanzen im Garten ist damit dann also auch nicht möglich (außer, man möchte einjährige Rosen ;-). So sind die Schnittrosen dann dem Frost zum Opfer gefallen...

Noch ein Grund mit, sich an alte Arten zu halten.

New Dawn Steckling bei der ersten Blüte


Bevor man jetzt mit der Rosenschere nachts loszieht, um in sämtlichen Nachbarsgärten ein paar Triebe der schönsten Rosen zu stehlen noch einige Anmerkungen:

Würde jemand bei mir im Garten nachts Triebe meiner Rosen abschneiden und stehlen, wäre ich natürlich stinksauer.

Darum bitte ich Euch, falls Ihr das ausprobieren wollt, doch lieb zu fragen, ob Ihr einige Rosentriebe bekommen könnt. Das funktioniert natürlich besonders gut im Frühjahr (wenn die Forsythie blüht), weil dann der Rosenschnitt gemacht wird.

Und manchmal entwickelt sich so eine Frage schnell zu einer netten Plauderei über Gärten, Rosen und ihre Vermehrung.

Also, statt sich Feinde zu machen lieber Rosenfreunde machen!

Marco




2 Kommentare:

  1. Rosen vermehren ohne zu veredeln.... da wirst du nicht lange Freude daran haben. Wurzelechte Rosen sind unbefriedigend in Wuchs und Resistenz.
    Gruss, Markus.

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  2. Hallo Markus,
    danke für Deinen Kommentar, den ich aber so nicht bestätigen kann:
    Ich habe sehr gute Erfahrungen mit wurzelechten Rosen gemacht, die ich durch Stecklinge vermehrt habe. Auch in Puncto Wuchs und Resistenz kann ich nicht klagen. Besonders die New Dawn ist eine wuchsfreudige und robuste Rose - auch als Steckling.

    Viele Grüße,
    Marco

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